
Brüssel ist weit mehr als das Europäische Parlament. Die Hauptstadt Belgiens hat bis heute zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wunderschöne Parkanlagen, historische wie moderne Architektur, Pralinen vom Feinsten und vieles mehr zu bieten. Mein Besuch ist schon ein Weilchen her, umso interessanter dürften meine Archivaufnahmen sein, auch wenn sie nur ein paar Stadtecken von Brüssel zeigen.
Ein besonderes Augenmerk legte ich am 20. August 2003 auf das wohl bekannteste Wahrzeichen Brüssels, das Atomium. Auf halbem Wege zwischen Skulptur und Architektur situiert, wurde das Atomium anlässlich der Brüsseler Weltausstellung (Expo 58) von dem Ingenieur André Waterkeyn entworfen und realisiert. Im Laufe der Jahre entwickelte sich diese 102 Meter hohe Darstellung eines Eisenkristalls in 165-milliardenfacher Vergrößerung mit ihren neun Kugeln, die einen Durchmesser von jeweils 18 Metern haben, zum Symbol Brüssels und Belgiens.

Nachdem es zwischen 2004 und 2006 komplett renoviert wurde (also kurz nach meinen Archivaufnahmen) und die Stahl- und Aluminiumkonstruktion im Glanz erstrahlt, zieht das Atomium Jahr für Jahr Tausende von Besucherinnen und Besucher an. Wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen ergänzen das Wahrzeichen, das 2018 seinen 60. Geburtstag feierte. Ein architektonisches Meisterwerk, das seit zig Jahren den Spitzenplatz unter den Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Europas hält. Weitere Informationen zum Atomium findet man auf der Website atomium.be.
Genauso beeindruckt war ich im Sommer 2003 von den Straßen Rue du Congrès und Rue Royale. Im Westen angefangen, wo sich beide Straßen kreuzten, erhob sich mir zuerst die Kongress-Säule (Colonne du Congrès) mit König Leopold I. (dem ersten König Belgiens) auf der Spitze wie ein Mahnmal. Kein Wunder, so soll das bis heute zu bewundernde Werk, das 1850 bis 1859 nach den Plänen des Architekten J. Poelaert mithilfe von fünf Bildhauern errichtet wurde, an den Nationalkongress von 1830, bei dem die belgische Verfassung verkündet wurde, erinnern. Die 25 Meter hohe Säule rühme die Unabhängigkeit Belgiens (Allegorien der Grundfreiheiten, der neun Provinzen und der Nation, Trophäen, Wappen, Daten, Namen und andere Gründungstexte) und werde durch die Statue des Königs, die von Bildhauer J. Geefs angefertigt wurde, gekrönt. Ein unbekannter Soldat wurde am 11. November 1922 am Fuß der Säule begraben, hieß es damals auf einem Infoschild.
Überhaupt scheint Tradition in Brüssel eine große Rolle zu spielen. Tatsächlich habe ich bei Google Maps die Chocolaterie Mary (Mary Chocolatier) wiedergefunden, die ich in meiner Fotogalerie zeige. Sie existiert noch immer an der Rue Royale 73 und bietet wie damals feinste belgische Pralinen in luxuriösem Rahmen an.
Vorbei an riesigen historischen Wohn- und Geschäftsbauten bummelte ich dann kreuz und quer durch die Gassen, entdeckte Museen mit modern angelegten Gärten, einen Musketier auf einer Hausfassade, eine Art Brandenburger Tor im Miniformat, Pariser Balkone, Cafés, Parfümerien, zahlreiche offizielle Behörden, unglaublich reich verzierte Kirchengebäude, Kuh-Skulpturen, wohin das Auge reichte, bis ich im Warandepark (Parc de Bruxelles) mit seinem herrlichen Springbrunnen und seinen Skulpturen erst mal eine Pause einlegen musste.
Dann waren es nur noch ein paar Schritte bis zum Palais Royal de Bruxelles, dem Königlichen Palast, den ich aufgrund der knapp bemessenen Urlaubstage nur von außen anschauen konnte (ich war noch an anderen Orten Belgiens unterwegs) und wo der Ausflug nach Brüssel bereits endete.
Was Sie hier sehen, ist also nur ein winziger Auszug der Innenstadt sowie Innen- und Außenaufnahmen des Atomiums (mit freundlicher Genehmigung von atomium.be) in seiner damaligen Aufmachung. Aber vielleicht wecken meine Archivaufnahmen von Brüssel aus dem Jahr 2003 bei dem einen oder der anderen ein paar Erinnerungen oder verleiten sogar dazu, diese Stadt mit all ihren wundervollen Ecken neu zu entdecken.