
Der Bevölkerung und den Kommunen aus der Region Ostwestfalen-Lippe ist die Stadt Detmold hauptsächlich als Bezirksregierung bekannt, um wichtige Amtsgeschäfte zu erledigen oder Verhandlungen vor dem Arbeits- und Sozialgericht beizuwohnen. Touristen zieht es vor allem zum Hermannsdenkmal, zum Freilichtmuseum oder zu den Externsteinen. Wer wie ich seine Augen insbesondere auf die Architektur richtet, dem empfehle ich, die Innenstadt von Detmold zu besuchen. Historische Bauten in beeindruckenden Größen findet man hier genauso wie verwunschene Gassen, alte Wasserwege, ruhige Plätze und den „Lippischen Pickert“. Meine 44 Archivfotos aus Detmold vom 21. Mai 2015 zeigen nur einen Bruchteil von dem, was diese Stadt zu bieten hat.
In meiner Bildergalerie finden Sie unter anderem folgende Motive:
- Fürstliches Residenzschloss Detmold (erbaut im Stil der Renaissance, 1905-1918 Regierungssitz von Leopold IV. Fürst zur Lippe und Fürstin Bertha, seit 2015 bewohnt von Stephan Prinz zur Lippe und Maria, Gräfin zu Solms-Laubach, und ihren fünf Kindern)
- Martin-Luther-Kirche (erbaut 1896-1898, neugotischer Stil, Namensgebung erfolgte 1946 zum 400. Todestag Luthers)
- Rathaus Detmold (erbaut 1828-1830, Putzbau in klassizistischer Form mit dorischen Säulen)
- Kleiner Markt (Marktplatz vor dem Rathaus)
- Donopbrunnen (erbaut 1898-1902 von Bildhauer Rudolf Hölbe aus Lemgo, die Frau symbolisiert die Quellnymphe des Flüßchens Berlebecke, das einst die Wasserversorgung in Detmold sicherte)
- Landestheater Detmold (erbaut 1914-1915 im klassizistischen Stil)
- Justizzentrum Detmold (Ostseite, erbaut 1951, seit 1995/1997 vom Arbeitsgericht und Sozialgericht belegt)
- Fuß des Hermannsdenkmals (Originalabdruck des linken Fußes des Denkmals des ehemaligen Cheruskerfürsten Hermann, gefertigt 2009 von der Firma Stuck-Kaminski aus Detmold)
- Statue Ernst II zur Lippe-Biesterfeld (1897-1904 Regent des Fürstentums Lippe)
- Erlöserkirche (erbaut 1564, spätgotischer Kirchenbau)
- Hof-Apotheke (Fachwerkbau aus dem Jahr 1623, ein Wappen über dem Eingangsportal stellt ein Zeugnis der Liebesgeschichte zwischen dem Adligen Oberst Ernst-Johann von Schröderß und der bürgerlichen Apothekerswitwe Florentine Marianne Keiser dar)
- Fachwerkhäuser und schmale Gassen
- Villen-Viertel
- Hauptpost Detmold (massiver Backsteinbau im Stil der Neorenaissance, erbaut 1888-1890)
- Spiderman-Figur auf dem Dach eines Fahrzeugs (mit dem ich ein interessantes Erlebnis verbinde, siehe mein Bericht auf OctoberNews)
Sie sind auf das Gastroschild mit der Aufschrift „Heute: Lippischer Pickert“ gestoßen und können nichts damit anfangen? Dann ergeht es Ihnen wie mir, als ich davorstand. Die Aussage der Kellnerin „Sie kennen den Pickert nicht, dann müssen Sie ihn einfach probieren“ half mir nicht wirklich weiter. Nur gut, dass es das Internet und Suchmaschinen gibt. Auf Lipperland.de findet man nicht nur die passende Antwort, sondern auch das Original-Rezept. Der „Lippische Pickert“ ist also eine Art Kartoffelpfannkuchen, aber mit Hefe und Rosinen. Der Begriff „Pickert“ leitet sich vom plattdeutschen Wort „pecken“ (kleben) ab – da der Teig bei der Zubereitung klebrig ist. Das „Nationalgericht der Lipper“ habe ich bis heute nicht probiert, aber was nicht ist, kann ja noch kommen. 🙂